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ES BEGANN MIT DEM DUFT DER DUNKELKAMMER

 

Einen Katzensprung vom legendären DEFA Studio in Babelsberg entfernt, erblickte ich das Licht der Welt.

Eine heitere Kindheit zwischen den Filmen Der Kleine Muck und Die Legende von Paul & Paula.

 

Meine Ausbildung zum Nachrichtentechniker absolvierte ich vor und nach dem politischen Umsturz, also von Gelb zu Magenta. Leichte Erschütterungen und Blessuren.

Korrigierte Lebensumstände.

 

Der Lauf der Dinge spülte mich ins Waschhaus, ein ruiniertes Areal von REWATEX, für das Reinigen russischer Uniformen. Dort organisierten wir ambitionierte Kinoprogramme, trotzten der politischen Ordnung und produzierten Subkultur in reinster Form.

 

Die Schotten waren ja geöffnet, ich begab mich auf Reisen, studierte einige Semester Theater- und Literaturwissenschaft und navigierte mich in eine andere Richtung.

 

Ich heuerte als Beleuchter an, schleppte Kabel, qualifizierte mich als Oberbeleuchter, arbeitete als Kammerassistent und wurde zum Kameramann befördert. Filmproduktionen im In- und Ausland waren mein Lohn in dieser bemerkenswerten Zeit.

 

Szenenwechsel.

 

Nach diesen Etappen ein idealer Absprung, keine Kapitulation.

Ich war gewappnet für die Arbeit als freischaffender Fotograf und entschied mich wieder für den Duft der Dunkelkammer.

 

Parallel wurde ich als Gastdozent für die Filmuniversität Konrad Wolf, Fachbereich Filmbeleuchtung, berufen.

 

Das Glück war auf meiner Seite.  

 

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